Mir ist es wichtig, den Blick dafür zu schärfen, dass Partnerschaftsgewalt wirklich überall in unserer Gesellschaft vorkommt.
Jede und jeder von uns kann davon betroffen sein, weil Partnerschaftsgewalt beispielsweise bei den Nachbarn, Freunden, Bekannten oder Arbeitskollegen auftritt. Sie kommt in allen Bildungs- und Einkommensschichten vor, in allen Altersgruppen, Religionen und Kulturen.

Gerade dort, wo Frauen sich eigentlich sicher fühlen sollten, zu Hause oder in der Partnerschaft, droht ihnen die größte Gefahr. Aber auch Männer können betroffen sein. Partnerschaftsgewalt muss daher geschlechtsunabhängig wahrgenommen und ernst genommen werden.

Partnerschaftsgewalt ist keine Privatsache! Gewalt im Nahbereich darf als Problem weder verschwiegen noch bagatellisiert werden. Denn auch die Privatsphäre ist kein rechtsfreier Raum! Auch in seinen eigenen vier Wänden hat niemand ein Recht darauf, machen zu können, was er oder sie will, wenn es sich dabei um Straftaten handelt. Vielmehr haben alle Opfer ein Recht darauf, dass ihnen geholfen wird – auch wenn sie es selbst nicht können oder manchmal vielleicht nicht einmal erkennen oder wahrhaben wollen, dass sie Hilfe benötigen.

Deshalb lautet mein eindringlicher Appell: Seien Sie aufmerksam in Bezug auf Ihre Mitmenschen! Achten sie auf Warnsignale, wie beispielsweise unerklärliche Verletzungen oder soziale Isolation. Signalisieren Sie Hilfsbereitschaft, bieten Sie Unterstützung an und zeigen Sie Hilfsmöglichkeiten auf, ohne sich selbst dabei in Gefahr zu bringen.

Diese Aufklärung und Sensibilisierung von Betroffenen sowie ihres Unterstützungsumfeldes ist die Grundlage für die Inanspruchnahme von Hilfe- und Unterstützungsangeboten. Ebenso entscheidend ist, die Beratungsangebote und Hilfeeinrichtungen vor Ort bekannt zu machen und so die Hemmschwelle zu ihrer Inanspruchnahme zu senken. Deshalb unterstütze ich gerne und voller Überzeugung so sinnvolle Informations- und Präventionskampagnen wie HerzSchlag.