Red Flag oder Green Flag?
Teste deine Grenzen
Wie schätzt du die Situation ein?
Sind die Aussagen für dich in Ordnung und problemlos hinnehmbar? Dann drücke „Green Flag“.
Sind die Aussagen in deinen Augen problematisch und ein Warnsignal hinsichtlich toxischer Verhaltensweisen? Dann drücke „Red Flag“.
„Dein Rock ist viel zu kurz! Richtig billig. So gehe ich mit dir nirgendwo hin.“
Dem Partner/der Partnerin gefallen zu wollen, ist völlig normal.
Vergiss jedoch nicht, dass jede Person selbst entscheidet, wie sie/er sich kleidet.
Wenn nach einer Meinung gefragt wird, sollte diese zudem freundlich und nicht herablassend formuliert werden.
Es ist gut, dass du dieses Verhalten als problematisch einstufst.
In einer Partnerschaft entscheidet jede Person selbst, welche Kleidung sie/er tragen möchte und wie sie/er sich wohlfühlt.
Ein Feedback zu der Art und Weise der Kritikäußerung könnte helfen.
„Schon wieder Handball-Training? Ich hatte gehofft, dass wir beide den Tag zusammen verbringen. Wenn du mich wirklich lieben würdest, würdest du das Training auch mal sausen lassen.“
Es ist ganz natürlich mit dem Partner/ der Partnerin Zeit verbringen zu wollen.
Manchmal kann sich dies in Kombination mit Alltag und Hobbys schwierig gestalten.
Jedoch sollte man in einer Partnerschaft nicht versuchen Schuldgefühle zu erwecken, indem man sein Gegenüber unter Druck setzt.
Gut, dass du ein Problem erkannt hast.
Das Erwecken von Schuldgefühlen durch Ausübung von Druck ist in einer Partnerschaft unangebracht.
Gemeinsame Zeit in einer Beziehung ist jedoch sehr wichtig.
Frühzeitige gemeinsame Pläne unter Berücksichtigung von Hobbys können hilfreich sein.
„Den Nachtisch würde ich mir an deiner Stelle sparen. Du hast ganz schön zugenommen. Ich sage das nur, weil ich mich um dich sorge. Du willst doch nicht noch mehr zunehmen.“
Es ist gut sich in einer Partnerschaft umeinander zu sorgen und auch gemeinsame Ziele zu verfolgen (Ernährung/ Sport).
Ungefragte und herablassende Kommentare bzgl. des Gewichts sind jedoch unangemessen.
Es ist gut, dass du die Grenzüberschreitung erkennst.
Ungefragte und herablassende Kommentare bzgl. des Gewichts durch den Partner/ die Partnerin sind unangemessen.
Klare Kommunikation diesbezüglich könnte hier weiterhelfen.
„Ist alles in Ordnung? Das ist mindestens dein sechstes Bier und du trinkst sonst nicht so viel. Du solltest lieber zu Wasser wechseln. Ich mache mir Sorgen um dich.“
Sich bei übermäßigem Alkoholkonsum bei dem Partner/ der Partnerin nach seinem/ ihrem Wohlbefinden zu erkundigen ist eine Art von Fürsorge.
Schön, dass du das hier erkennst!
Es ist verständlich, dass sich erwachsene Personen bevormundet fühlen, wenn sie ihr Partner/ ihre Partnerin auf ihren Alkoholkonsum aufmerksam machen.
Es ist jedoch wichtig Kontrollverhalten nicht mit Fürsorge zu verwechseln.
Offene Kommunikation kann hier weiterhelfen.
„Du hast immer noch Kontakt zu deinem ehemaligen Nachbarn? Der will bestimmt mehr von dir! Es gibt keine Freundschaft zwischen Mann und Frau!“
Es ist gut sich in einer Beziehung aufeinander einzulassen und Grenzen des Partners/ der Partnerin zu respektieren.
Das Aufgeben bestehender Freundschaften sollte jedoch nicht die Konsequenz der Eifersucht des Partners/ der Partnerin sein.
Gut, dass du eine Grenze ziehst und für dich erkennst, dass bestehende Freundschaften auf Wunsch des Partners/ der Partnerin nicht einfach aufgegeben werden sollten.
In einem konstruktiven Gespräch könnten die Unsicherheiten/ Vorurteile des Partners/ der Partnerin vielleicht aus der Welt geschaffen werden.
„Du bist die Liebe meines Lebens. Wir brauchen niemand anderen. Ohne dich könnte ich nicht leben.“
Liebeserklärungen gehören für viele Menschen zu einer funktionierenden Beziehung dazu.
Schön, dass du diese auch toll findest!
Vorsicht ist bei extremen Schwankungen zwischen Tiefs und Hochs („Achterbahn“) geboten sowie dem Versuch den Partner/ die Partnerin von anderen sozialen Kontakten zu isolieren.
Es ist gut, dass neben dem Partner/ der Partnerin auch andere Menschen im Leben wichtig sind, und du Wert auf diese zwischenmenschlichen Beziehungen legst.
Wenn extreme oder zu häufige Liebesbekundungen stören, könnte offene Kommunikation gegenüber dem Partner/ der Partnerin diesbezüglich hilfreich sein.
„Wenn du feiern gehst, denk daran deinen Standort freizugeben. Und melde dich mindestens einmal die Stunde. Ich mache mir sonst Sorgen. Und rede bloß nicht mit anderen Frauen ;).“
Für den Partner/ die Partnerin erreichbar zu sein und sich regelmäßig zu melden ist ein gutes Signal in einer Beziehung.
Vorsicht ist geboten, sobald sich einer von beiden kontrolliert fühlt und ein Gefühl mangelnden Vertrauens verspürt.
Es ist verständlich, dass du hier eine Form von kontrollierendem und eifersüchtigem Verhalten erkennst.
Ein offenes Gespräch über Grenzen und benötigte Freiheiten könnte hier helfen.
„Ich liebe dich. Auch wenn du nicht so sportlich bist wie Charlie.“
Du nimmst solche Äußerungen nicht persönlich.
Beachte jedoch, dass man die Partnerin/ den Partner nicht mit anderen Personen vergleichen sollte und sich die Betroffene/ der Betroffene durch die unsensible Äußerung denunziert fühlen könnte.
Du erkennst, dass man seine Partnerin/ seinen Partner nicht mit anderen Personen vergleichen und mit solch unsensiblen Äußerungen konfrontieren sollte.
Ein Hinweis darauf in einem Gespräch könnte weiterhelfen.
„Deine Kumpels sind unreif und nicht besonders klug. Man kann keine guten Gespräche mit ihnen führen.“
Man muss nicht alle Freunde der Partnerin/ des Partners mögen. Jedoch sollte man diese nicht beleidigen und vor der Partnerin/ dem Partner schlechtmachen.
Wichtig: Jeder Mensch wählt seine Freunde selbst aus!
Man muss nicht alle Freunde der Partnerin/ des Partners mögen, jedoch sollte man sie in jedem Fall respektieren – genauso wie die Freundschaften der Partnerin/ des Partners.
Gut, dass du das auch so siehst!
„Ich hätte dieses Wochenende gerne mal etwas Zeit für mich. Sport, lesen, vielleicht ein paar Freunde treffen.“
Gut, dass du das Schaffen von Freiräumen in einer Beziehung als unproblematisch einstufst.
Neben der gemeinsamen Zeit mit dem Partner/ der Partnerin ist es auch wichtig Zeit für sich selbst und Freunde sowie Familie zu haben.
Zeit füreinander zu haben ist notwendig für eine gesunde und funktionierende Beziehung.
Möchte der Partner/ die Partnerin nur noch Zeit für sich selbst (und seine Freunde) sollte diese Problematik angesprochen werden.
Beachte jedoch, dass in einer Beziehung auch Freiraum gelassen werden muss und der Wunsch nach kurzfristiger Distanz alleine kein Grund zur Sorge darstellt.
„Du hast meine Wäsche falsch zusammengelegt. Ich habe dir doch alles erklärt. Du bist sogar dafür zu dumm.“
Im stressigen Alltag können unerfüllte oder nicht richtig erfüllte Aufgaben durch den Partner/ die Partnerin frustrierend sein.
Vergiss jedoch nicht, dass Respekt und ein freundlicher Umgang mit dem Partner/ der Partnerin Voraussetzung für eine funktionierende Beziehung sind.
Beleidigungen dieser Art sind in einer Partnerschaft unangemessen.
Gut, dass du das unangemessene Verhalten hier erkennst.
Eine nicht korrekt erfüllte Bitte rechtfertigt keinen respektlosen Umgang mit und Beleidigungen des Partners / der Partnerin.
Ein Gespräch darüber, dass solch ein Verhalten in einer Beziehung nicht toleriert wird, könnte möglicherweise Klarheit schaffen und zu einer Entschuldigung führen.
„Ich gebe dir nicht den PIN-Code für mein Handy. Ich bin treu und du sollst mir vertrauen. Ich finde aber, dass das Kontrollieren meines Handys meine Privatsphäre verletzt.“
Schön, dass du Grenzen in einer Partnerschaft anerkennst und die offene Kommunikation bzgl. dieser unproblematisch findest.
Schwindet das Vertrauen in den Partner / die Partnerin, sollten die Gründe hierfür angesprochen werden.
Die persönlichen Grenzen müssen in einer Partnerschaft jedoch akzeptiert werden. Es gilt auch die Privatsphäre des Anderen/ der Anderen zu respektieren.